Füssen – Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr in Füssen nicht nur zu deutlichen Rückgängen bei den Gäste- und Übernachtungszahlen geführt – auch die Klientel hat sich dadurch verändert. Dank einer außerordentlich guten Sommersaison konnte sich Füssen im Pandemiejahr unter den „Übernachtungsmillionären“ im Allgäu behaupten. Mit 1.093.897 Gästeübernachtungen insgesamt war 2020 ein Minus von rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dass die 300.493 Gästeankünfte (ohne Zweitwohnungsbesitzer) im Vergleich zu 2019 einen Rückgang von mehr als 45 Prozent markieren, ist dem pandemiebedingten Einbruch des Auslandstourismus geschuldet. Statt der internationalen Gäste, von denen vor allem die Überseetouristen üblicherweise kurze, teilweise einnächtige Aufenthalte buchen, logierten 2020 vor allem Gäste aus Deutschland in den Füssener Hotels. Diese Entwicklung sorgte für eine Steigerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,6 in 2019 auf 3,5 Übernachtungen im Jahr 2020. Die „großen Drei“ der Inlandsquellmärkte waren einmal mehr Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Schmerzhaft für die Auslandsspezialisten unter den Füssener Gastgebern waren die erheblichen Rückgänge von 80,4 Prozent bei den Auslandsgästen und 75,6 Prozent bei den durch sie generierten Übernachtungen. Dabei kamen die internationalen Gäste vor allem aus den europäischen Nahmärkten. Lagen 2019 noch China und die USA an der Spitze der Auslandsquellmärkte, so wird das 2020er-Ranking angeführt von der Schweiz und den Niederlanden. „Die Verwerfungen durch die Corona-Pandemie sind mit nichts vergleichbar, was wir in den letzten Jahren im Tourismus erlebt haben“, lautet das Fazit von Füssens Tourismusdirektor Stefan Fredlmeier zur jüngsten Tourismusbilanz.
BU: Füssens Tourismusdirektor Fredlmeier: „Das vergangene Jahr ist mit nichts vergleichbar.“ Foto: pixabay